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Tram

Elektrisch betriebene Trams, auch als E-Trams bezeichnet, sind ein wichtiger Bestandteil des öffentlichen Verkehrs in vielen Städten weltweit. Durch den Einsatz von elektrischen Antriebssystemen und Batterietechnologien bieten sie viele Vorteile gegenüber herkömmlichen Trams mit Verbrennungsmotor. Sie sind umweltfreundlicher, effizienter und können zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beitragen. Zudem sorgen sie für eine geringere Lärmbelastung in städtischen Gebieten. In der Schweiz haben mehrere Städte wie Basel, Zürich und Lausanne bereits auf E-Trams umgestellt und setzen auf eine nachhaltige Mobilität im öffentlichen Verkehr. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die technischen Aspekte und Vorteile von E-Trams zu betrachten und deren Rolle im Rahmen einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu diskutieren.

Geschichte

Die Geschichte der E-Trams reicht bis in das frühe 20. Jahrhundert zurück. Bereits in den 1910er Jahren wurden in Deutschland die ersten Versuche unternommen, Trams mit Elektromotoren zu betreiben. In der Schweiz wurden die ersten elektrischen Trams im Jahr 1894 in Genf und Lausanne eingeführt. Der Siegeszug der E-Trams setzte sich in den folgenden Jahrzehnten fort, als immer mehr Städte weltweit auf elektrische Antriebstechnologien umstellten.

In den 1950er Jahren erlebten E-Trams jedoch einen Rückschlag, als sich viele Städte entschieden, auf Diesel- oder Benzin-Trams umzusteigen. Diese waren billiger in der Anschaffung und hatten eine höhere Leistung. In den 1970er Jahren kehrte sich dieser Trend jedoch wieder um, als die Umweltprobleme durch den Verbrennungsmotor zunehmend in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerieten. Viele Städte begannen erneut, auf E-Trams umzusteigen.

In den letzten Jahrzehnten haben sich die Antriebstechnologien für E-Trams deutlich verbessert. Moderne Batterietechnologien ermöglichen eine längere Reichweite und eine höhere Effizienz. Zudem wurden die E-Trams mit modernen Technologien wie Bremsenergie-Rückgewinnung und intelligenter Steuerung ausgestattet.

In der Schweiz haben mehrere Städte wie Basel, Zürich und Lausanne bereits auf E-Trams umgestellt und setzen auf eine nachhaltige Mobilität im öffentlichen Verkehr. In Zukunft wird erwartet, dass immer mehr Städte weltweit auf E-Trams umsteigen, um eine nachhaltige und umweltfreundliche Mobilität in ihren städtischen Gebieten zu fördern.

Vorteile

E-Trams bieten zahlreiche Vorteile für die Umwelt im Vergleich zu konventionellen Trams, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile:

  • Emissionsfreiheit: E-Trams produzieren während des Betriebs keine schädlichen Emissionen wie Kohlenstoffdioxid oder Stickoxide. Dies ist besonders wichtig in städtischen Gebieten, in denen die Luftqualität häufig durch Verkehrsemissionen beeinträchtigt wird.
  • Reduzierung des Lärms: E-Trams sind leiser als konventionelle Trams, da sie keinen Verbrennungsmotor haben. Dies reduziert den Lärmpegel in der Umgebung und verbessert die Lebensqualität der Anwohner entlang der Tramstrecke.
  • Effizienz: E-Trams sind sehr energieeffizient. Sie können die Bremsenergie regenerieren und wiederverwenden, was dazu beiträgt, den Energieverbrauch zu reduzieren und die Betriebskosten zu senken.
  • Nachhaltigkeit: E-Trams tragen zur Nachhaltigkeit bei, da sie einen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks im öffentlichen Verkehr leisten. Dadurch wird die Umweltbelastung durch den Transport reduziert und eine nachhaltigere Mobilität gefördert.
  • Innovationskraft: E-Trams stehen für Innovation und Fortschritt im Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel. Sie sind ein Symbol für die zukunftsorientierte Vision einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Mobilität.

Insgesamt bieten E-Trams eine umweltfreundlichere und nachhaltigere Alternative zu konventionellen Trams und tragen dazu bei, die Umweltbelastung im öffentlichen Verkehr zu reduzieren.

Technologien

E-Trams nutzen eine Kombination von verschiedenen Technologien, um elektrisch betrieben zu werden. Hier sind einige der wichtigsten Technologien, die in E-Trams zum Einsatz kommen:

  • Elektromotoren: E-Trams werden von Elektromotoren angetrieben, die entweder in den Rädern oder unter dem Fahrzeug angebracht sind. Diese Motoren sind effizienter als Verbrennungsmotoren und können die Bremsenergie regenerieren und wieder verwenden.
  • Batterien: Einige E-Trams verwenden Batterien, um Energie zu speichern und zu nutzen. Diese Batterien können während des Betriebs aufgeladen werden, zum Beispiel durch regenerative Bremsen, oder an Ladestationen an den Haltestellen.
  • Pantograph: Der Pantograph ist ein Kontaktstück, das am Dach des Trams befestigt ist und Strom von den Oberleitungen entlang der Strecke aufnimmt. Dies ist eine bewährte Technologie, die bereits seit Jahrzehnten bei konventionellen Trams eingesetzt wird.
  • Leistungselektronik: Leistungselektronik ist eine Technologie, die zur Steuerung und Umwandlung der elektrischen Energie in E-Trams verwendet wird. Sie sorgt dafür, dass die Energieeffizienz maximiert und der Energieverbrauch minimiert wird.
  • Regenerative Bremsen: Regenerative Bremsen sind eine Technologie, die es E-Trams ermöglicht, Bremsenergie zurückzugewinnen und wiederzuverwenden. Wenn das Tram bremst, wird die kinetische Energie in elektrische Energie umgewandelt und zurück in das Stromnetz eingespeist.
  • Diese Technologien machen E-Trams zu einer umweltfreundlicheren Alternative zu konventionellen Trams und ermöglichen eine effizientere und nachhaltigere Mobilität im öffentlichen Nahverkehr.

Rekuperation

Die Rekuperation ist ein wichtiger Aspekt in der Energiebilanz von E-Trams. Bei der Rekuperation wird kinetische Energie, die beim Bremsen freigesetzt wird, zurückgewonnen und in elektrische Energie umgewandelt, die dann in der Batterie des Trams gespeichert werden kann. Dies ermöglicht eine höhere Effizienz des E-Trams und führt zu einer längeren Reichweite.

Die Rekuperationsdaten können von Tram zu Tram unterschiedlich sein und hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Größe und der Batteriekapazität des Trams sowie der Art der Antriebstechnologie. In der Regel werden jedoch bei E-Trams in der Schweiz bis zu 20% der Energie durch Rekuperation zurückgewonnen.

Ein Beispiel dafür ist das "Cobra"-Tram der Basler Verkehrsbetriebe (BVB), das während des Bremsens bis zu 30% der Energie durch Rekuperation zurückgewinnt. Auch die Flexity-Trams der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) sind mit einer Rekuperationsfunktion ausgestattet, die es ermöglicht, bis zu 25% der Energie durch Bremsen zurückzugewinnen.

Insgesamt sind die Rekuperationsdaten ein wichtiger Faktor bei der Beurteilung der Energieeffizienz von E-Trams. Durch die Rückgewinnung der beim Bremsen freigesetzten Energie können E-Trams eine höhere Effizienz und eine längere Reichweite erzielen.

Vorfälle

Es ist uns nicht bekannt, dass es größere Zwischenfälle mit E-Trams in der Schweiz gab. Wie bei jedem Verkehrsmittel können jedoch kleinere technische Probleme wie z.B. eine ausgefallene Klimaanlage oder ein defekter Scheibenwischer auftreten. Solche Vorfälle sind jedoch in der Regel schnell behoben und stellen keine Gefahr für die Fahrgäste dar.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Sicherheitsaspekte bei E-Trams und anderen elektrischen Verkehrsmitteln von großer Bedeutung sind. In der Schweiz werden E-Trams daher regelmäßig von den zuständigen Behörden und Experten auf Sicherheitsstandards geprüft, um ein sicheres und zuverlässiges Transportsystem zu gewährleisten.

Kenndaten

Hier sind einige technische Angaben zu den E-Trams der genannten Schweizer Städte:

Cobra-Trams der Basler Verkehrsbetriebe (BVB):

Länge: 42 Meter
Breite: 2,3 Meter
Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
Energieverbrauch: etwa 1,5 kWh pro Kilometer
Batterietyp: Lithium-Ionen
Kapazität: 20 kWh
Flexity-Trams der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ):
Länge: 7,7 Meter
Breite: 2,3 Meter
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Energieverbrauch: etwa 0,6 kWh pro Kilometer
Batterietyp: Lithium-Ionen
Kapazität: 46 kWh

Mirage-Trams der Transports publics de la région lausannoise (tl):

Länge: 44 Meter
Breite: 2,3 Meter
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Energieverbrauch: etwa 0,8 kWh pro Kilometer
Batterietyp: Lithium-Ionen
Kapazität: 67 kWh

Es ist jedoch zu beachten, dass die technischen Angaben von E-Trams von verschiedenen Faktoren abhängig sind und von Tram zu Tram variieren können. Zudem können die technischen Daten auch im Laufe der Zeit aktualisiert werden.

Einsatzgebiete

In der Schweiz gibt es mehrere Städte, die elektrisch betriebene Trams einsetzen. Hier sind einige Beispiele:

Die Basler Verkehrsbetriebe (BVB) betreiben seit 2017 eine Flotte von 56 elektrisch betriebenen "Cobra"-Trams, die auf verschiedenen Linien in der Stadt Basel verkehren. Die Trams haben eine Länge von 42 Metern und können bis zu 270 Passagiere befördern. Sie werden von einem elektrischen Antrieb angetrieben und sind mit Lithium-Ionen-Batterien ausgestattet, die während des Bremsens regeneriert werden.

Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) betreiben seit 2016 die erste Generation von 7,7 Meter langen "Flexity"-Trams, die auf verschiedenen Linien in der Stadt Zürich verkehren. Die Trams haben eine Kapazität von bis zu 60 Passagieren und sind mit einer leistungsstarken Lithium-Ionen-Batterie ausgestattet, die während des Bremsens regeneriert wird.

In Bern sind E-Trams seit 2015 im Einsatz und werden auf verschiedenen Linien im Stadtgebiet eingesetzt. Die E-Trams in Bern sind mit modernster Technologie ausgestattet, einschliesslich regenerativer Bremsen und einer Energieeinsparung von bis zu 30%.

Die Transports publics de la région lausannoise (tl) betreiben seit 2021 eine Flotte von 10 "Mirage"-Trams, die auf verschiedenen Linien in der Stadt Lausanne verkehren. Die Trams haben eine Länge von 44 Metern und können bis zu 315 Passagiere befördern. Sie sind mit einer leistungsstarken Lithium-Ionen-Batterie ausgestattet, die während des Bremsens regeneriert wird.

Die E-Trams in der Schweiz bieten viele Vorteile, wie zum Beispiel eine höhere Effizienz und eine geringere Lärmbelastung im Vergleich zu Trams mit Verbrennungsmotor. Zudem tragen sie zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bei und sind somit ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Mobilität in städtischen Gebieten.